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DeGEval Preise

DeGEval Nachwuchspreis 2019

Nachwuchspreis der DeGEval 2019

Laudatio

Beim Nachwuchspreis in diesem Jahr sind Kontinuität und Wandel sehr eng mit einander verzahnt. Kontinuität, weil der mittlerweile 13. Preis auf der 22. Jahrestagung vergeben wird. Wandel, weil drei Mitglieder der letztjährigen Jury kurzfristig aus persönlichen bzw. beruflichen Gründen nicht mehr zur Verfügung standen. Dankenswerterweise haben Herr Prof. Widmer und Frau Dr. Wroblewski sich sehr kurzfristig zur Mitarbeit bereiterklärt. Frau Prigge, Frau Halves, Mitglieder der Jury 2018, und Frau Dr. Flatters als Gewinnerin des Vorjahres haben die Jury vervollständigt.
Ziel des Preises ist es, jährlich eine Nachwuchsevaluatorin / einen Nachwuchsevaluator oder auch eine Nachwuchsgruppe auszuzeichnen und damit eine herausragende Arbeit im Bereich Evaluation im deutschsprachigen Raum zu würdigen. Aus Sicht der DeGEval soll dieser Preis zum einen die Bedeutung des wissenschaftlichen Nachwuchses auf dem Gebiet der Evaluation und zum anderen die Bedeutung der Nachwuchsförderung insgesamt hervorheben.
Für den Nachwuchspreis 2019 wurden insgesamt drei Beiträge eingereicht: je eine Dissertationen, eine Masterarbeit und eine Praxisarbeit. Neben den unterschiedlichen Formaten wurden unterschiedliche Themenfelder behandelt. Dies stellte die Jury bei ihrer Entscheidung vor einige Herausforderungen. Schließlich hat sich die Jury für die Masterarbeit von Patricia Berndt entschieden.
Beim Wettbewerbsbeitrag handelt es sich um eine Abschlussarbeit im Rahmen des Masterstudiengangs Evaluation der Universität des Saarlandes und der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes. Betreut wurde die Arbeit von Prof. Filsinger. Gegenstand der Arbeit ist die Evaluation von Verstetigungsprozessen im Stadtbauförderungsprogramm „Soziale Stadt“ am Beispiel des Brandenburgischen Viertels in Eberswalde. Die Arbeit entstand im Kontext eines Auftrags der Stadt Eberswalde an „S.T.E.R.N. Gesellschaft der behutsamen Stadterneuerung mbH Berlin“, bei der die Wettbewerbsteilnehmerin beschäftigt ist.
Die Masterarbeit hat eine stark disziplinäre Orientierung am wissenschaftlichen Diskurs der Evaluation. Sowohl ausgewählte deutsche als auch internationale Literatur des Feldes werden genutzt, um das eigene Vorgehen, die Evaluation von Verstetigungsprozessen in einem Städtebauförderungsprogramm systematisch zu reflektieren. Vor dem Hintergrund einer multizentrischen Programmanlage und eines entsprechend komplexen Evaluationsdesigns können breit gefächerte Ergebnisse präsentiert werden. Durch die theoretischen Reflexionen werden die verschiedenen Vorgehensweisen in ihren Möglichkeiten und Grenzen im Feld der Städtebauförderung und der multizentrischen Programme eingeordnet. Diese Erkenntnisse, die aus der Verzahnung von Theorie und Praxis gewonnen wurden, stellen einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung der Evaluation als Profession dar.
Die Arbeit liefert eine fundierte und sorgfältige Auseinandersetzung mit relevanten Beiträgen aus der Evaluationsliteratur und verortet die eigene Vorgehensweise in souveräner Weise. Die Autorin leistet eine kenntnisreiche Beschreibung des Evaluationsgegenstandes des Programms „Soziale Stadt“ und der Realisierung im Brandenburgischen Viertel. Sie diskutiert dabei das Evaluierungssystem der Städtebauförderung und entwickelt ein Wirkungsmodell als konzeptionelle Grundlage der eigenen Evaluation. Die Arbeit setzt sich darüber hinaus vertieft mit dem vielfältigen Konzept der „Verstetigung“ auseinander. Neben diesen theoretisch-konzeptionellen Stärken überzeugt die Arbeit auch auf empirischer Ebene. Die Empirie umfasst Erhebungen mit qualitativen und quantitativen Instrumenten, deren Einsatz in gut nachvollziehbarer Weise beschrieben wird. Das so gewonnene Material erlaubt eine schlüssige Beantwortung der Untersuchungsfragen, die sich auf einer Meta-Ebene befinden und sich mit den Möglichkeiten und Grenzen der Evaluation dieses Gegenstandes auseinandersetzen.
Bemerkenswert ist weiterhin, dass die Einzelarbeit von Frau Berndt ihren Stellenwert gegenüber und in Ergänzung zur Gesamtevaluation der S.T.E.R.N.-Gesellschaft „behauptet“.
Damit geht der diesjährige 13. DeGEval Nachwuchspreis 2019 an Frau Patricia Berndt für ihre Masterarbeit mit dem Titel „Evaluation von Verstetigungsprozessen im Städtebauförderungsprogramm ‚Soziale Stadt am Beispiel Brandenburgisches Viertel in Eberswalde“. Wir gratulieren Frau Berndt ganz herzlich zu dieser hervorragenden Forschungsarbeit und hoffen auf zahlreiche weitere Beiträge von ihr zur Praxis und Theorie der Evaluation.
Wir freuen uns, auch in diesem Jahr den Preis wieder an eine Masterarbeit vergeben zu können und hoffen damit auch weitere Studierende für eine Einreichung ihrer Masterarbeit für den nächstjährigen DeGEval-Nachwuchspreis zu motivieren.
Herzlichen Glückwunsch an Frau Berndt!
Die Jury des Nachwuchspreises der DeGEval e.V. 2019
Barbara Flatters, Edith Halves, Jessica Prigge, Thomas Widmer, Angela Wroblewski

 

 

DeGEval Nachwuchspreis
zur Auszeichnung von Beiträgen
zur Evaluationsforschung oder Evaluationspraxis

 

Der Preis wird einmal jährlich für eine herausragende Arbeit im Bereich Evaluation im deutschsprachigen Raum an eine/-n Nachwuchsevaluator/-in oder eine Gruppe von Nachwuchsevaluatoren/-innen vergeben (bei Gruppenarbeiten muss die Gesamtgruppe aus Nachwuchsevaluatoren/-innen bestehen). Die prämierte Arbeit soll einen fundierten Beitrag zur fachlichen und professionellen Weiterentwicklung von Evaluation leisten. Einschlägig sind sowohl Beiträge zur Theorie und Methodik der Evaluation (referierte Zeitschriftenartikel, Dissertationen oder Masterarbeiten) als auch beispielhafte Evaluationsberichte.

 

Die Höhe des Preisgeldes beträgt Euro 1.000,-
Die Vergabe des Preises erfolgt im Rahmen der 22. Jahrestagung der DeGEval

 

Die DeGEval dankt dem Waxmann Verlag für die Spende. Eine zusätzliche Ehrung erfolgt über eine Meldung in der Zeitschrift für Evaluation (ZfEv) und eine Vorstellung der Preistragenden auf der Homepage der DeGEval. Ein Abstract der Arbeit wird in der ZfEv veröffentlicht. Weitere Formen der Veröffentlichung, z.B. als Originalartikel in der ZfEv oder als Download auf der Internetseite der DeGEval werden mit den Preistragenden vereinbart.

Jeder Bewerbung müssen zwei einseitige schriftliche Befürwortungen renommierter Evaluatoren/-innen beiliegen. Alternativ kann eine der beiden Befürwortungen auch von Auftraggebenden erstellt werden. Zum Zeitpunkt der Preisverleihung sollen die Preistragenden das 38. Lebensjahr noch nicht vollendet haben und keine Lebenszeitprofessur oder vergleichbare Position innehaben.

Einreichungen werden bis zum 14. Juli 2019 erbeten. Sie sollen – neben der vorgeschlagenen Arbeit – ein Schriftenverzeichnis und Curriculum Vitae der vorgeschlagenen Person enthalten. Im Falle der Fremdnomination soll auch ein Curriculum Vitae der vorschlagenden Person beigelegt werden. Die Vorschläge sind per E-Mail zu richten an: info@degeval.org.

Bitte beachten Sie für Ihre Einreichung unbedingt unsere Datenschutzbestimmungen sowie die Hinweise zur Einreichung für den Nachwuchspreis auf unserer Homepage.

Die Auswahl der Preistragenden erfolgt unter Ausschluss des Rechtsweges durch eine Jury sowie den Vorstand der DeGEval auf Basis folgender Bewertungskriterien:

 

A) Wissenschaftliche Arbeit (Dissertation, wissenschaftliche Artikel über Evaluation)

  • Bearbeitung und Weiterentwicklung von innovativen Themenfeldern der
  • Evaluation
  • Theoretische Fundierung sowie Weiterentwicklung theoretisch-konzeptioneller Diskussionslinien
  • Nachvollziehbar sinnvolle Verknüpfung von theoretischen und empirischen
  • Ansätzen
  • Kritische Reflexion / Diskussion der Ergebnisse samt ihrer Aussagekraft mit
  • explizitem Rückbezug auf die aktuelle wissenschaftliche Diskussion
  • Eigenständige Vorschläge zur Weiterentwicklung theoretischer und/oder
  • praxisorientierter Ansätze

 

B) Qualifikationsarbeit (Masterarbeit)

  • Bearbeitung von relevanten Fragestellungen der Evaluation oder eines Evaluationsgegenstandes
  • Darstellung theoretisch-konzeptioneller Diskussionslinien
  • Nachvollziehbarkeit der methodischen Umsetzung der Untersuchung
  • Darstellung der Relevanz der Ergebnisse für die wissenschaftliche Diskussion oder den Evaluationsgegenstand
  • kritische Reflexion / Diskussion der erzielten Ergebnisse und ihrer Aussagekraft

 

C) Praxisarbeit (Evaluationsbericht, Fachaufsatz über eine Evaluierung)

  • Verknüpfung wissenschaftlicher Qualität mit Relevanz für Evaluationsgegenstand oder -feld
  • Nutzbarmachung von Evaluationsansätzen/-theorien und Methodologie für die Praxis
  • Klarer methodischer Zugang und adäquater Methodeneinsatz
  • Reflexion der Ergebnisse sowie ein klarer Rückbezug auf theoretisch-konzeptionelle Grundlagen
  • nachvollziehbar systematische Bewertung der Ergebnisse und Handlungsempfehlungen

 

Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Geschäftsstelle der DeGEval (E-Mail:
info@degeval.org; Tel.: +49 6131 / 39-26869).

Die aktuelle Ausschreibung können Sie sich hier im PDF-Format herunterladen.

Zuletzt geändert: 05. April 2022