Dieses Format richtet sich vor allem an Projektbeteiligte im Bundesprogramm Biologische Vielfalt, aber auch andere Personen, die sich mit Naturschutz- oder Umweltbildungsevaluationen beschäftigen. Sie steht auch Mitgliedern des Degeval-Arbeitskreises Umwelt offen. Mit der Veranstaltung soll der Erfahrungsaustausch und Vernetzung v.a. zwischen den Bundesprogramm-Projekten fördern und bei der Klärung offener Fragen zur Evaluation unterstützen. Durchgeführt und fachlich begleitet wird die Veranstaltung von Christelle Nowack vom DLR Projektträger. Dieser führt das Programm-Management des Bundesprogramm im Auftrag des Bundesamtes für Naturschutz durch. Die Veranstaltung findet virtuell alle zwei Monate statt, die Teilnahme ist kostenlos. Bei Interesse wenden Sie sich gerne an Christelle Nowack.
Knapp über zwanzig Teilnehmende hatte der Fachaustausch «Ökologische Evaluationen im Naturschutz» am 17.3.2021. Die zweistündige Veranstaltung diente dem Zweck des Erfahrungsaustauschs und der transdisziplinären Weiterentwicklung von Evaluationsansätzen. Als Fallbeispiel diente erneut das Bundesprogramm Biologische Vielfalt, in dessen Rahmen zurzeit viele ökologische Projektevaluationen durchgeführt werden. Bei der Darstellung dieses aktuellen Praxisbezugs wurde die Perspektive des Fördermittelgebers bzw. der mit dem Management des Förderprogramms beauftragten Institution gespiegelt. Nach einem Impuls von Christelle Nowack wurde in drei Arbeitsgruppen an folgenden Themen gearbeiten:
1. Unterscheidung von Leistungen und Wirkungen im ökologischen Kontext
2. Definition von Zielwerten
3. Indirekte Einflussfaktoren wie Klimawandel, intensive Landnutzung
Die Ergebnisdokumentation finden Sie hier.
LIFE ist seit 1992 eines der wichtigsten Finanzierungsinstrumente für den Naturschutz auf Ebene der Europäischen Union (EU). Die Bilanz im Hinblick auf den Erhalt der Biodiversität in Europa fällt aber bislang eher gemischt aus, so ein aktueller Bericht (EASME 2020), der in einem aktuellen Online-Preview dargestellt wurde. Ein konkreter positiver Einfluss von LIFE-Projekten auf den Erhaltungszustand von Arten und Lebensraumtypen von gemeinschaftlichem Interesse ist schwer nachzuweisen, zudem sind einige Artengruppen und Lebensraumtypen deutlich unterrepräsentiert.
Quelle: ALBRECHT, F. (2021): Gemischte Bilanz - Der Beitrag des LIFE-Programms zum Schutz der Biodiversität in der Europäischen Union – ANLiegen Natur 43(1): online preview, 4 p., Laufen; www.anl.bayern.de/publikationen.
Pressemeldung vom 27.01.2021: Bundesregierung beschließt Einrichtung des nationalen Monitoring-Zentrums für Biodiversität.
Mit dem Monitoringzentrum soll ein Fundament geschaffen werden, um zukünftig das Wissen zum Zustand der Arten und Lebensräume in Deutschland zusammenführen und zugänglich zu machen. Dieses Wissen soll auch dabei helfen, die Wirkung von Naturschutzmaßnahmen besser zu überprüfen. Damit ist seine Einrichtung auch für Evaluierende interessant, und es bleibt abzuwarten, inwieweit sich die Einrichtung des Monitoring-Zentrums auf ökologische Evaluationen im Naturschutz auswirkt.
Die ausfühliche Pressemeldung findet sich hier.
(03.11.2020) Naturschutz: Aus Fehlern lernen
Im Newsletter „Informationsdienst Naturschutz“ der Bayerischen Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege sind wir auf einen interessanten Hinweis gestoßen: Misserfolge bei der Planung und Realisierung von Naturschutzprojekten werden sehr viel seltener publiziert als Erfolge. Das zeigt eine Auswertung von mehr als 4.400 englischsprachigen Fachpublikationen. Damit werde eine große Chance vertan, aus den Fehlern anderer zu lernen, mahnen die Autoren. Sie appellieren an alle im Naturschutz Tätigen, gescheiterte Versuche und negative Erfahrungen ebenso gründlich zu analysieren, zu dokumentieren und zu veröffentlichen, wie gelungene Projekte. Die komplette Meldung findet sich hier.
(04.11.2020) Dialogforum zu Projektevaluationen im Bundesprogramm Biologische Vielfalt
Nachdem bereits 2019 ein Dialogforum zur Verstetigung von Projekterfolgen durchgeführt wurde (näheres auf dieser Homepage des Bundesprogramms), bei dem Evaluation in einer der Arbeitsgruppen behandelt wurde, widmete sich das diesjährige Dialogforum ganz diesem Thema. Am 4. November 2020 führten das Bundesamt für Naturschutz und sein Programmbüro im DLR Projektträger gemeinsam die virtuelle Veranstaltung durch. Sie richtete sich an zur Antragstellung aufgeforderte sowie laufende Projekte im Bundesprogramm Biologische Vielfalt mit ihren Evaluierenden. Rund 140 Personen aus 14 Bundesländern folgten der Einladung. Nähere Informationen finden sich auf der Homepage des Bundesprogramms.
Auf Basis bisheriger Praxiserfahrungen im Bundesprogramm Biologische Vielfalt haben das Bundesamt für Naturschutz (BfN) und der DLR Projektträger, der als Programmbüro vom BfN mit dem Management des Bundesprogramms beauftragt ist, 2017 einen Leitfaden erarbeitet, der erstmals Standards für die Konzeption und die Durchführung von Projektevaluationen in diesem Förderprogramm vorgibt. Das Bundesprogramm Biologische Vielfalt unterstützt seit Anfang 2011 die Umsetzung der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt und hat sich mit mittlerweile 32 Millionen Euro pro Jahr zum umfangreichsten Naturschutzinstrument des Bundes entwickelt.
Der Projekterfolg und die Wirksamkeit der Maßnahmen sollen mithilfe des Leitfadens einheitlicher als bislang erfasst werden. Dadurch können die Evaluationsergebnisse besser genutzt und vergleichend ausgewertet werden. Ein übergreifendes Ziel der Projektevaluationen besteht darin, Erkenntnisse und Handlungsempfehlungen für zukünftige Projekte zu gewinnen. Der Leitfaden bietet Hilfestellung für die Konzeption von Evaluation bei Naturschutzprojekten, die auch über das Förderprogramm hinaus gültig ist.
Weitere Informationen zur Projektevaluation im Bundesprogramm Biologische Vielfalt: siehe https://biologischevielfalt.bfn.de/bundesprogramm/projekt-evaluation.html.
Welche Tiere, Pflanzen und Pilze sind in Deutschland bedroht? Die Antwort gibt eine neue Artensuchmaschine auf der Website des Rote-Liste-Zentrums, die der DLR Projektträger im Auftrag des Bundesamtes für Naturschutz konzipiert hat und betreibt. Die Artensuchmaschine ist zusammen mit vielen weiteren Informationen zu finden unter: www.rote-liste-zentrum.de/
Mit den Rahmenbedingungen, Herausforderungen und Empfehlungen für mögliche Herangehensweisen der Projektevaluation im Bundesprogramm Biologische Vielfalt haben sich zwei sessions bei den DeGEval-Jahrestagungen 2018 und 2019 beschäftigt:
Session B 2 „Wirkungsorientierung und Evaluationspraxis - Konzepte, Methoden und Erfahrungen aus dem Bundesprogramm Biologischen Vielfalt“ bei der Jahrestagung 2018: Nach Vorstellung des BfN-Leitfadens zur Projektevaluation berichteten vier Evaluator*innen aus unterschiedlichen Förderschwerpunkten von ihren praktischen Erfahrungen mit Konzepten der Wirkungsorientierung (z. B. Wirkungsmodell, Wirkungsziele) und Ansätzen und Methoden zur Evaluation von Wirkungen. Dabei gingen sie auf Grenzen und Möglichkeiten des Leitfadens und des daraus resultierenden Verständnisses und der Praxis von Wirkungsorientierung im Programm ein und stellten offene Fragen, die in der abschließenden Diskussion mit den Teilnehmenden aufgegriffen wurden.
Session C 6 „Wirkungsmessung und Nachhaltigkeit bei Umweltbildungsprojekten
im Bundesprogramm Biologische Vielfalt“ bei der Jahrestagung 2019:
In der Session wurden im Rahmen eines interaktiven Workshops verschiedene Methoden gesammelt und diskutiert, die geeignet sind, Wirkungen von Umweltbildungsmaßnahmen zu erfassen. Dabei wurde auch beleuchtet, wie Evaluation dazu beitragen kann, dass die Wirkungen auch nach Projektende fortbestehen und somit nachhaltig sind. Für zwei reale Fallbeispiele wurden in Kleingruppen die Projektziele im Informations- und Bildungsbereich operationalisiert. Dann wurden für diese Projektziele gemeinsam Indikatoren, Erhebungs- und Bewertungsmethoden erarbeitet.
Weitere Informationen siehe https://biologischevielfalt.bfn.de/bundesprogramm/veranstaltungen/evaluations-workshop-bei-degeval-jahrestagung-2019.html
Für Rückfragen steht Ihnen Christelle Nowack gerne zur Verfügung (christelle.nowack@dlr.de). Auch für die Jahrestagung 2021 ist eine session geplant, bei der das Bundesprogramm Biologische Vielfalt als ein Fallbeispiel genutzt wird (Titel: Evaluation von komplexen und langsam ablaufenden Prozessen im Umweltbereich am Beispiel von Naturschutz, Klimaschutz und Landwirtschaft)“ Anmeldungen können zu gegebener Zeit unter DeGEval: Veranstaltungen Jahrestagungen Münster 2021 erfolgen.