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Glossar der Standards für Evaluation

Eine druckbare Version des Glossars finden Sie in der Langfassung der Standards für Evaluation.

Begriff
Definition
Alternative Begriffe

Adressatinnen und Adressaten

Institutionen und Personen, die Evaluationsergebnisse zur Kenntnis nehmen sollen. Dies umschließt die intendierten → Nutzerinnen und Nutzer der Evaluation, umfasst zusätzlich aber weitere mögliche Rezipierende wie z.B. die Fachöffentlichkeit oder andere mit dem → Evaluationsgegenstand befasste Personen (z.B. → Beteiligte und Betroffene, die nicht direkt die Evaluationsergebnisse nutzen).

Aktivitäten

Die im Zuge der → Implementation eines → Evaluationsgegenstands durchgeführten Arbeitsschritte, Tätigkeiten, Leistungen etc. Aktivitäten sind ein Standardelement von → logischen Modellen.

Prozesse

Audit

Überprüfung der Erfüllung festgelegter Anforderungen (Standards, Merkmale, Parameter, Grenzwerte,…) an ein System, Verfahren, Prozess oder Produkt mittels Soll-Ist-Vergleich.

Auftraggebende

Institution oder Person, die eine Evaluation bei → Evaluierenden direkt oder nach einem Ausschreibungsprozess beauftragt, den Evaluationsauftrag managt und die Evaluationsergebnisse abnimmt

Beteiligte und Betroffene

Alle an einer Evaluation und/oder ihrem → Gegenstand beteiligte oder von ihr betroffene Personen, Gruppen und Institutionen. Wird das Begriffspaar differenziert, wirken Beteiligte in einer eher aktiv-gestaltenden Rolle an der Evaluation mit (z.B. → Auftraggebende), Betroffene dagegen in einer eher passiven Rolle (z.B. → Datengebende). Beteiligte und Betroffene des Evaluationsgegenstands können auf verschiedene Weise in die Evaluation eingebunden werden, sind aber auf jeden Fall zumindest indirekt von den Ergebnissen der Evaluation aufgrund ihrer Beziehung zum Evaluationsgegenstand betroffen.

Stakeholder

Bruttowirkungen

Summe aller Veränderungen, die sich im Zielbereich eines → Evaluationsgegenstands im Zeitverlauf ergeben haben. Schließt neben den → Nettowirkungen auch Wirkungen ein, die nicht kausal auf den Evaluationsgegenstand zurückgehen, sondern andere Ursachen haben.

Controlling

Kontinuierliche Sammlung und Interpretation von relevanten Daten für das Management von Organisationen mit
dem Ziel, Planungs- und Steuerungsprozesse möglichst effektiv und effizient zu gestalten. Kann dafür auf Daten und Ergebnisse von Monitoring und Evaluation zurückgreifen. Im Unterschied zu Monitoring und Evaluation bezieht sich Controlling immer auf organisationale Prozesse, ist als Daueraufgabe angelegt, richtet sich ausschließlich an das Management und enthält keine originär wertende Komponente.

Datengebende

Personen, die für eine Evaluation Informationen bereitstellen oder im Rahmen von empirischen Erhebungen bei
der Evaluation befragt, beobachtet oder in sonstiger Weise untersucht werden.

Effekt

Wirkung

Effektivität

Wirksamkeit eines → Gegenstands im Sinne des Verhältnisses von Zielerreichung (genauer: der → Nettowirkungen) zu intendierten → Zielen.

Effizienz

Verhältnis der → (Netto-)Wirkungen eines → Programms zu den investierten → Ressourcen. Je größer die (Netto-) Wirkungen und je geringer der Ressourceneinsatz, desto höher ist die Effizienz des Programms.

Evaluation

Die systematische Untersuchung von → Nutzen und/oder →Güte eines Gegenstands (→ Evaluationsgegenstand) auf Basis von empirisch gewonnenen Daten. Impliziert eine Bewertung anhand offengelegter →Kriterien für einen bestimmten → Zweck.

Evaluationsgegenstand

Evaluationssynthese

Überblicksartige Zusammenfassung der Befunde aus mehreren Evaluationsstudien zu einem gemeinsamen → Gegenstand.

Evaluationsteam

Evaluationszweck

Evaluierende

Einzelpersonen oder Teams, die eine → Evaluation konzipieren und durchführen.

Evaluator, Evaluatorin

Ex-ante Evaluation

Evaluation, die vor der Durchführung eines → Programms auf Basis von Konzepten, Plänen oder Anträgen vorgenommen wird und Aspekte wie Bedarf, Realisierbarkeit oder Erfolgsaussichten beurteilt.

Ex-post Evaluation

Evaluation, die ein → Programm retrospektiv nach dessen Beendigung beurteilt, wobei auch Daten einfließen können, die vor oder während der Programmdurchführung erhoben wurden. Der Fokus liegt häufig auf Nachhaltigkeit sowie langfristigen Wirkungen.

Externe Evaluation

Evaluation, bei der die → Evaluierenden nicht der Organisation angehören, die für den → Evaluationsgegenstand
verantwortlich ist. Ist immer eine → Fremdevaluation, aber nicht dazu synonym, da Fremdevaluationen auch intern realisiert werden können (z.B. durch andere Organisationseinheiten im Rahmen einer „in-house-evaluation“).

Formative Evaluation

Evaluation, die dem → Zweck der Verbesserung und Steuerung des → Evaluationsgegenstands dienen soll. Richtet sich primär an → Programmverantwortliche und wird in der Regel begleitend zur Maßnahme und oft zyklisch durchgeführt.

Fremdevaluation

Evaluation, bei der die → Evaluierenden nicht an Entwicklung, Umsetzung oder Management des → Evaluationsgegenstands beteiligt sind. Die Rollen → Evaluierende und → Programmverantwortung sind hier also im Gegensatz zur → Selbstevaluation getrennt. Kann als → interne oder → externe Evaluation realisiert werden.

Gegenstand (einer Evaluation)

Das, was im Rahmen der → Evaluation untersucht und bewertet wird und worauf sich mögliche Konsequenzen in Folge der Evaluation beziehen (→ Zweck einer Evaluation). → Programme sind in vielen Anwendungsfeldern der häufigste Typ von Evaluationsgegenstand.

Güte (eines Evaluationsgegenstands)

„Innerer“ oder „intrinsischer“ Wert eines Evaluationsgegenstands, unabhängig von jedem Anwendungskontext (→ Nutzen).

Impact

Einwirkungen eines Evaluationsgegenstands außerhalb seiner intendierten Reichweite, also auf Objekte (Systeme, Institutionen, Organisationen, Personen, Produkte etc.), die durch den evaluierten → Gegenstand mitverursacht sind.

Implementation

Umsetzung des → Konzepts eines → Evaluationsgegenstands in der Praxis. Ergeben sich dabei Abweichungen vom Konzept, liegt unvollständige Implementationstreue vor.

Implementierung

Indikator

Empirisch erfassbares Merkmal, das ein nicht direkt beobachtbares und für den → Evaluationsgegenstand
bedeutsames Konstrukt zugänglich für eine qualitative oder quantitative Erhebung macht.

Input

Interne Evaluation

Evaluation, bei der die →Evaluierenden derselben Organisation angehören, die auch für den → Evaluationsgegenstand verantwortlich ist. Kann als → Selbstevaluation oder → Fremdevaluation („in-house-evaluation“) realisiert werden.

Kontext

Faktoren im Umfeld eines →Evaluationsgegenstands, die seine → Implementation und seine →Wirkungen beeinflussen können (z.B. politische, rechtliche, organisationale, soziale und kulturelle Aspekte oder auch tagesaktuelle Ereignisse).

Konzept

Plan oder Modell eines → Evaluationsgegenstands, wie er idealerweise umgesetzt werden sollte (→ Implementation). Je nach → Evaluationsgegenstand kann das Konzept etwa in Form eines Antrags, eines Manuals, eines Leitbilds, einer Spezifikation, eines Gesetzes oder einer Verordnung vorliegen.

 Konzeption

Kriterium

Merkmal eines → Evaluationsgegenstands, anhand dessen Ausprägung durch Vergleich mit einem → Zielwert seine → Güte oder sein → Nutzen festgestellt wird, wobei einer Bewertung in der Regel mehrere Kriterien zugrunde liegen. (s. a. → Zielwert)

Logisches Modell

Ablauflogik eines →Evaluationsgegenstands mit Elementen wie → Ressourcen, → Aktivitäten, → Outcomes etc.
(→ Wirkmodell)

Meta-Analyse

Statistische Zusammenfassung der Befunde mehrerer (Evaluations-)Studien zum gleichen → Gegenstand in
quantitativer Form (Effektstärke). Akkumuliert die Ergebnissez.B. zu einer bestimmten Maßnahme über Einzelevaluationen hinweg. (→ Evaluationssynthese, → systematisches Review)

Meta-Evaluation

Evaluation von Evaluationen, die also Evaluationen als → Gegenstand hat, und → Güte oder → Nutzen dieser
Evaluationen bestimmt. Mögliche → Kriterien der Meta-Evaluation sind die vorliegenden Standards der
Evaluation. Nicht zu verwechseln mit → Meta-Analyse.

Monitoring

Routinemäßige, regelmäßige und kriteriengeleitete Sammlung (Protokollierung) von Vergleichsdaten mit dem
Zweck, rechtzeitig Steuerungsbedarfe zu erkennen. Ist im Unterschied zur Evaluation nicht bewertend und immer längsschnittlich angelegt.

Nettowirkungen

Summe aller → Wirkungen, die direkt oder indirekt durch den → Evaluationsgegenstand entstehen. Entspricht der Differenz zum (kontrafaktischen) Zustand, der ohne diese gegeben wäre.

Nutzen (eines Evaluationsgegenstands)

Nützlichkeit, Tauglichkeit oder Eignung eines → Evaluationsgegenstands in einem konkreten Verwendungskontext (→ Güte).

Nutzerinnen und Nutzer

Institutionen und Personen, die Evaluationsergebnisse in Konsequenzen umsetzen sollen (intendierte Nutzerinnen und Nutzer) bzw. umsetzen.

Outcome

Auswirkungen des evaluierten →Gegenstands auf Ebene der → Zielgruppe(n) des → Gegenstands.

Outputs

Die zählbaren Dienstleistungen und Produkte eines zu evaluierenden → Programms, über die → Wirkungen erreicht werden sollen.

Programm

Zielgerichtete Vorhaben jeder Art (Projekt, Intervention, Modellversuch, Maßnahme, Maßnahmenbündel etc.),die auf Basis eines → Konzepts planvoll → Aktivitäten durchführt, die zu bestimmten → Wirkungen führen sollen.

Programmtheorie

Wirkmodell mit differenzierteren Wirkannahmen, die erklären, wie die → Aktivitäten bzw. → Outputs eines
Programms zu den intendierten (und ggf. auch nicht-intendierten) → Outcomes und → Impacts beitragen. Enthält im Gegensatz zur einfachen linearen Ablauflogik eines → logischen Modells spezifischere Wirkbeziehungen (Wirkketten, Wirkpfade) zwischen konkreten programminternen und -externen Faktoren.

Programmverantwortliche

Institutionen und Personen, die Konzept, Umsetzung und/ oder Steuerung des Evaluationsgegenstands verantworten. Je nach Kontext fallen diese drei Rollen zusammen oder können nach Programmkonzeption, Programmumsetzung und Programmanagement differenziert werden.

Prozessevaluation

Evaluation, die sich auf die Umsetzung (→ Implementation) eines → Evaluationsgegenstands und nicht auf seine → Wirkungen konzentriert und daher in der Regel begleitend zu diesem durchgeführt wird.

Qualitätsmanagement

Alle Aktivitäten und Maßnahmen einer Organisation, die im Rahmen einer Qualitätspolitik Ziele und Verantwortlichkeiten festlegen, um Kundenanforderungen zufrieden zu stellen.

Qualitätssicherung

Allgemein alle Maßnahmen zur Sicherstellung festgelegter Qualitätsanforderungen. Im Kontext → Qualitätsmanagement verstanden als alle geplanten und systematischen Tätigkeiten zur Erfüllung von Qualitätsanforderungen.

Ressourcen

Finanzielle, personelle, materielle, administrative, organisationale und andere Mittel, die in ein → Programm investiert werden, um dessen → Ziele zu erreichen.

Inputs

Selbstevaluation

Evaluation, bei der Personen, die einen Gegenstand entwickeln und/oder umsetzen, diesen selbstverantwortlich und eigenständig evaluieren. Die Rollen → Evaluierende, → Programmverantwortliche
und teils auch → Auftraggebende fallen hier zusammen. Ist immer eine → interne Evaluation, aber nicht synonym, da auch → Fremdevaluationen intern realisiert werden können („in-house-evaluation“).

Stakeholder

Beteiligte und Betroffene

Summative Evaluation

Bilanzierende Evaluation, die dem → Zweck der Entscheidungsfindung über den → Evaluationsgegenstand (z.B. Fortführung, Ausweitung, Einstellung) dienen soll. Impliziert eine retrospektive Gesamtbewertung und richtet sich primär an Entscheidungspersonen.

Systematisches Review

Zusammenfassung der Befunde aus mehreren Evaluationsstudien zu einem gemeinsamen → Gegenstand auf Basis eines dokumentierten und replizierbaren Verfahrens. Überbegriff zu → Evaluationssynthesen und → Meta-Analysen.

Wirkmodell

Ablauflogik und Wirkungsannahmen eines → Programms, meist in visueller Form dargestellt. Umschließt als Überbegriff → logische Modelle und → Programmtheorien.

Wirkung

Im Allgemeinen eine auf Ursachen zurückzuführende Veränderung. In Evaluationen interessieren zumeist die direkt oder indirekt durch den → Evaluationsgegenstand ausgelösten Veränderungen (→ Nettowirkungen), die von anderen Ursachen analytisch getrennt betrachtet werden sollen. Häufig werden dabei kurz-, mittel- und langfristige Einwirkungen auf → Zielgruppen (→ Outcomes) oder auf andere Personen, Gruppierungen, Institutionen, Systeme etc. unterschieden (→ Impacts).

Effekt

Ziel (des Evaluationsgegenstands)

Intendierte → Wirkung des →Gegenstands; z.B. das, was mit einem Programm erreicht werden soll.

Zielgruppe (des Evaluationsgegenstands)

Individuen, Gruppen, Institutionen oder sonstige Entitäten, bei denen der → Evaluationsgegenstand intendierte → Wirkungen erzielen soll.

Zielwert

Vergleichsstandard, Schwellenwert oder Maßstab, der vorgibt, welche Ausprägung ein → Kriterium aufweisen sollte, um ein bestimmtes Werturteil (z.B. „gut“, „hinreichend“, „verbesserungswürdig“) zu rechtfertigen.

Zweck (der Evaluation)

Was mit der Evaluation und vor allem ihren Ergebnissen erreicht werden soll (z.B. Verbesserung des → Evaluationsgegenstands, Entscheidungen über den Evaluationsgegenstand, Rechenschaftslegung).

  • Adressatinnen und Adressaten
    • Definition

      Institutionen und Personen, die Evaluationsergebnisse zur Kenntnis nehmen sollen. Dies umschließt die intendierten → Nutzerinnen und Nutzer der Evaluation, umfasst zusätzlich aber weitere mögliche Rezipierende wie z.B. die Fachöffentlichkeit oder andere mit dem → Evaluationsgegenstand befasste Personen (z.B. → Beteiligte und Betroffene, die nicht direkt die Evaluationsergebnisse nutzen).

      Alternative Begriffe

  • Aktivitäten
  • Audit
    • Definition

      Überprüfung der Erfüllung festgelegter Anforderungen (Standards, Merkmale, Parameter, Grenzwerte,…) an ein System, Verfahren, Prozess oder Produkt mittels Soll-Ist-Vergleich.

      Alternative Begriffe

  • Auftraggebende
    • Definition

      Institution oder Person, die eine Evaluation bei → Evaluierenden direkt oder nach einem Ausschreibungsprozess beauftragt, den Evaluationsauftrag managt und die Evaluationsergebnisse abnimmt

      Alternative Begriffe

  • Beteiligte und Betroffene
    • Definition

      Alle an einer Evaluation und/oder ihrem → Gegenstand beteiligte oder von ihr betroffene Personen, Gruppen und Institutionen. Wird das Begriffspaar differenziert, wirken Beteiligte in einer eher aktiv-gestaltenden Rolle an der Evaluation mit (z.B. → Auftraggebende), Betroffene dagegen in einer eher passiven Rolle (z.B. → Datengebende). Beteiligte und Betroffene des Evaluationsgegenstands können auf verschiedene Weise in die Evaluation eingebunden werden, sind aber auf jeden Fall zumindest indirekt von den Ergebnissen der Evaluation aufgrund ihrer Beziehung zum Evaluationsgegenstand betroffen.

      Alternative Begriffe

      Stakeholder

  • Bruttowirkungen
    • Definition

      Summe aller Veränderungen, die sich im Zielbereich eines → Evaluationsgegenstands im Zeitverlauf ergeben haben. Schließt neben den → Nettowirkungen auch Wirkungen ein, die nicht kausal auf den Evaluationsgegenstand zurückgehen, sondern andere Ursachen haben.

      Alternative Begriffe

  • Controlling
    • Definition

      Kontinuierliche Sammlung und Interpretation von relevanten Daten für das Management von Organisationen mit
      dem Ziel, Planungs- und Steuerungsprozesse möglichst effektiv und effizient zu gestalten. Kann dafür auf Daten und Ergebnisse von Monitoring und Evaluation zurückgreifen. Im Unterschied zu Monitoring und Evaluation bezieht sich Controlling immer auf organisationale Prozesse, ist als Daueraufgabe angelegt, richtet sich ausschließlich an das Management und enthält keine originär wertende Komponente.

      Alternative Begriffe

  • Datengebende
    • Definition

      Personen, die für eine Evaluation Informationen bereitstellen oder im Rahmen von empirischen Erhebungen bei
      der Evaluation befragt, beobachtet oder in sonstiger Weise untersucht werden.

      Alternative Begriffe

  • Effekt
    • Definition

      Wirkung

      Alternative Begriffe

  • Effektivität
    • Definition

      Wirksamkeit eines → Gegenstands im Sinne des Verhältnisses von Zielerreichung (genauer: der → Nettowirkungen) zu intendierten → Zielen.

      Alternative Begriffe

  • Effizienz
    • Definition

      Verhältnis der → (Netto-)Wirkungen eines → Programms zu den investierten → Ressourcen. Je größer die (Netto-) Wirkungen und je geringer der Ressourceneinsatz, desto höher ist die Effizienz des Programms.

      Alternative Begriffe

  • Evaluation
    • Definition

      Die systematische Untersuchung von → Nutzen und/oder →Güte eines Gegenstands (→ Evaluationsgegenstand) auf Basis von empirisch gewonnenen Daten. Impliziert eine Bewertung anhand offengelegter →Kriterien für einen bestimmten → Zweck.

      Alternative Begriffe

  • Evaluationsgegenstand
  • Evaluationssynthese
    • Definition

      Überblicksartige Zusammenfassung der Befunde aus mehreren Evaluationsstudien zu einem gemeinsamen → Gegenstand.

      Alternative Begriffe

  • Evaluationsteam
  • Evaluationszweck
  • Evaluierende
    • Definition

      Einzelpersonen oder Teams, die eine → Evaluation konzipieren und durchführen.

      Alternative Begriffe

      Evaluator, Evaluatorin

  • Ex-ante Evaluation
    • Definition

      Evaluation, die vor der Durchführung eines → Programms auf Basis von Konzepten, Plänen oder Anträgen vorgenommen wird und Aspekte wie Bedarf, Realisierbarkeit oder Erfolgsaussichten beurteilt.

      Alternative Begriffe

  • Ex-post Evaluation
    • Definition

      Evaluation, die ein → Programm retrospektiv nach dessen Beendigung beurteilt, wobei auch Daten einfließen können, die vor oder während der Programmdurchführung erhoben wurden. Der Fokus liegt häufig auf Nachhaltigkeit sowie langfristigen Wirkungen.

      Alternative Begriffe

  • Externe Evaluation
    • Definition

      Evaluation, bei der die → Evaluierenden nicht der Organisation angehören, die für den → Evaluationsgegenstand
      verantwortlich ist. Ist immer eine → Fremdevaluation, aber nicht dazu synonym, da Fremdevaluationen auch intern realisiert werden können (z.B. durch andere Organisationseinheiten im Rahmen einer „in-house-evaluation“).

      Alternative Begriffe

  • Formative Evaluation
    • Definition

      Evaluation, die dem → Zweck der Verbesserung und Steuerung des → Evaluationsgegenstands dienen soll. Richtet sich primär an → Programmverantwortliche und wird in der Regel begleitend zur Maßnahme und oft zyklisch durchgeführt.

      Alternative Begriffe

  • Fremdevaluation
  • Gegenstand (einer Evaluation)
    • Definition

      Das, was im Rahmen der → Evaluation untersucht und bewertet wird und worauf sich mögliche Konsequenzen in Folge der Evaluation beziehen (→ Zweck einer Evaluation). → Programme sind in vielen Anwendungsfeldern der häufigste Typ von Evaluationsgegenstand.

      Alternative Begriffe

  • Güte (eines Evaluationsgegenstands)
    • Definition

      „Innerer“ oder „intrinsischer“ Wert eines Evaluationsgegenstands, unabhängig von jedem Anwendungskontext (→ Nutzen).

      Alternative Begriffe

  • Impact
    • Definition

      Einwirkungen eines Evaluationsgegenstands außerhalb seiner intendierten Reichweite, also auf Objekte (Systeme, Institutionen, Organisationen, Personen, Produkte etc.), die durch den evaluierten → Gegenstand mitverursacht sind.

      Alternative Begriffe

  • Implementation
    • Definition

      Umsetzung des → Konzepts eines → Evaluationsgegenstands in der Praxis. Ergeben sich dabei Abweichungen vom Konzept, liegt unvollständige Implementationstreue vor.

      Alternative Begriffe

      Implementierung

  • Indikator
    • Definition

      Empirisch erfassbares Merkmal, das ein nicht direkt beobachtbares und für den → Evaluationsgegenstand
      bedeutsames Konstrukt zugänglich für eine qualitative oder quantitative Erhebung macht.

      Alternative Begriffe

  • Input
  • Interne Evaluation
    • Definition

      Evaluation, bei der die →Evaluierenden derselben Organisation angehören, die auch für den → Evaluationsgegenstand verantwortlich ist. Kann als → Selbstevaluation oder → Fremdevaluation („in-house-evaluation“) realisiert werden.

      Alternative Begriffe

  • Kontext
    • Definition

      Faktoren im Umfeld eines →Evaluationsgegenstands, die seine → Implementation und seine →Wirkungen beeinflussen können (z.B. politische, rechtliche, organisationale, soziale und kulturelle Aspekte oder auch tagesaktuelle Ereignisse).

      Alternative Begriffe

  • Konzept
    • Definition

      Plan oder Modell eines → Evaluationsgegenstands, wie er idealerweise umgesetzt werden sollte (→ Implementation). Je nach → Evaluationsgegenstand kann das Konzept etwa in Form eines Antrags, eines Manuals, eines Leitbilds, einer Spezifikation, eines Gesetzes oder einer Verordnung vorliegen.

      Alternative Begriffe

       Konzeption

  • Kriterium
    • Definition

      Merkmal eines → Evaluationsgegenstands, anhand dessen Ausprägung durch Vergleich mit einem → Zielwert seine → Güte oder sein → Nutzen festgestellt wird, wobei einer Bewertung in der Regel mehrere Kriterien zugrunde liegen. (s. a. → Zielwert)

      Alternative Begriffe

  • Logisches Modell
  • Meta-Analyse
    • Definition

      Statistische Zusammenfassung der Befunde mehrerer (Evaluations-)Studien zum gleichen → Gegenstand in
      quantitativer Form (Effektstärke). Akkumuliert die Ergebnissez.B. zu einer bestimmten Maßnahme über Einzelevaluationen hinweg. (→ Evaluationssynthese, → systematisches Review)

      Alternative Begriffe

  • Meta-Evaluation
    • Definition

      Evaluation von Evaluationen, die also Evaluationen als → Gegenstand hat, und → Güte oder → Nutzen dieser
      Evaluationen bestimmt. Mögliche → Kriterien der Meta-Evaluation sind die vorliegenden Standards der
      Evaluation. Nicht zu verwechseln mit → Meta-Analyse.

      Alternative Begriffe

  • Monitoring
    • Definition

      Routinemäßige, regelmäßige und kriteriengeleitete Sammlung (Protokollierung) von Vergleichsdaten mit dem
      Zweck, rechtzeitig Steuerungsbedarfe zu erkennen. Ist im Unterschied zur Evaluation nicht bewertend und immer längsschnittlich angelegt.

      Alternative Begriffe

  • Nettowirkungen
    • Definition

      Summe aller → Wirkungen, die direkt oder indirekt durch den → Evaluationsgegenstand entstehen. Entspricht der Differenz zum (kontrafaktischen) Zustand, der ohne diese gegeben wäre.

      Alternative Begriffe

  • Nutzen (eines Evaluationsgegenstands)
    • Definition

      Nützlichkeit, Tauglichkeit oder Eignung eines → Evaluationsgegenstands in einem konkreten Verwendungskontext (→ Güte).

      Alternative Begriffe

  • Nutzerinnen und Nutzer
    • Definition

      Institutionen und Personen, die Evaluationsergebnisse in Konsequenzen umsetzen sollen (intendierte Nutzerinnen und Nutzer) bzw. umsetzen.

      Alternative Begriffe

  • Outcome
  • Outputs
    • Definition

      Die zählbaren Dienstleistungen und Produkte eines zu evaluierenden → Programms, über die → Wirkungen erreicht werden sollen.

      Alternative Begriffe

  • Programm
    • Definition

      Zielgerichtete Vorhaben jeder Art (Projekt, Intervention, Modellversuch, Maßnahme, Maßnahmenbündel etc.),die auf Basis eines → Konzepts planvoll → Aktivitäten durchführt, die zu bestimmten → Wirkungen führen sollen.

      Alternative Begriffe

  • Programmtheorie
    • Definition

      Wirkmodell mit differenzierteren Wirkannahmen, die erklären, wie die → Aktivitäten bzw. → Outputs eines
      Programms zu den intendierten (und ggf. auch nicht-intendierten) → Outcomes und → Impacts beitragen. Enthält im Gegensatz zur einfachen linearen Ablauflogik eines → logischen Modells spezifischere Wirkbeziehungen (Wirkketten, Wirkpfade) zwischen konkreten programminternen und -externen Faktoren.

      Alternative Begriffe

  • Programmverantwortliche
    • Definition

      Institutionen und Personen, die Konzept, Umsetzung und/ oder Steuerung des Evaluationsgegenstands verantworten. Je nach Kontext fallen diese drei Rollen zusammen oder können nach Programmkonzeption, Programmumsetzung und Programmanagement differenziert werden.

      Alternative Begriffe

  • Prozessevaluation
    • Definition

      Evaluation, die sich auf die Umsetzung (→ Implementation) eines → Evaluationsgegenstands und nicht auf seine → Wirkungen konzentriert und daher in der Regel begleitend zu diesem durchgeführt wird.

      Alternative Begriffe

  • Qualitätsmanagement
    • Definition

      Alle Aktivitäten und Maßnahmen einer Organisation, die im Rahmen einer Qualitätspolitik Ziele und Verantwortlichkeiten festlegen, um Kundenanforderungen zufrieden zu stellen.

      Alternative Begriffe

  • Qualitätssicherung
    • Definition

      Allgemein alle Maßnahmen zur Sicherstellung festgelegter Qualitätsanforderungen. Im Kontext → Qualitätsmanagement verstanden als alle geplanten und systematischen Tätigkeiten zur Erfüllung von Qualitätsanforderungen.

      Alternative Begriffe

  • Ressourcen
    • Definition

      Finanzielle, personelle, materielle, administrative, organisationale und andere Mittel, die in ein → Programm investiert werden, um dessen → Ziele zu erreichen.

      Alternative Begriffe

      Inputs

  • Selbstevaluation
    • Definition

      Evaluation, bei der Personen, die einen Gegenstand entwickeln und/oder umsetzen, diesen selbstverantwortlich und eigenständig evaluieren. Die Rollen → Evaluierende, → Programmverantwortliche
      und teils auch → Auftraggebende fallen hier zusammen. Ist immer eine → interne Evaluation, aber nicht synonym, da auch → Fremdevaluationen intern realisiert werden können („in-house-evaluation“).

      Alternative Begriffe

  • Stakeholder
    • Definition

      Beteiligte und Betroffene

      Alternative Begriffe

  • Summative Evaluation
    • Definition

      Bilanzierende Evaluation, die dem → Zweck der Entscheidungsfindung über den → Evaluationsgegenstand (z.B. Fortführung, Ausweitung, Einstellung) dienen soll. Impliziert eine retrospektive Gesamtbewertung und richtet sich primär an Entscheidungspersonen.

      Alternative Begriffe

  • Systematisches Review
    • Definition

      Zusammenfassung der Befunde aus mehreren Evaluationsstudien zu einem gemeinsamen → Gegenstand auf Basis eines dokumentierten und replizierbaren Verfahrens. Überbegriff zu → Evaluationssynthesen und → Meta-Analysen.

      Alternative Begriffe

  • Wirkmodell
    • Definition

      Ablauflogik und Wirkungsannahmen eines → Programms, meist in visueller Form dargestellt. Umschließt als Überbegriff → logische Modelle und → Programmtheorien.

      Alternative Begriffe

  • Wirkung
    • Definition

      Im Allgemeinen eine auf Ursachen zurückzuführende Veränderung. In Evaluationen interessieren zumeist die direkt oder indirekt durch den → Evaluationsgegenstand ausgelösten Veränderungen (→ Nettowirkungen), die von anderen Ursachen analytisch getrennt betrachtet werden sollen. Häufig werden dabei kurz-, mittel- und langfristige Einwirkungen auf → Zielgruppen (→ Outcomes) oder auf andere Personen, Gruppierungen, Institutionen, Systeme etc. unterschieden (→ Impacts).

      Alternative Begriffe

      Effekt

  • Ziel (des Evaluationsgegenstands)
    • Definition

      Intendierte → Wirkung des →Gegenstands; z.B. das, was mit einem Programm erreicht werden soll.

      Alternative Begriffe

  • Zielgruppe (des Evaluationsgegenstands)
    • Definition

      Individuen, Gruppen, Institutionen oder sonstige Entitäten, bei denen der → Evaluationsgegenstand intendierte → Wirkungen erzielen soll.

      Alternative Begriffe

  • Zielwert
    • Definition

      Vergleichsstandard, Schwellenwert oder Maßstab, der vorgibt, welche Ausprägung ein → Kriterium aufweisen sollte, um ein bestimmtes Werturteil (z.B. „gut“, „hinreichend“, „verbesserungswürdig“) zu rechtfertigen.

      Alternative Begriffe

  • Zweck (der Evaluation)
    • Definition

      Was mit der Evaluation und vor allem ihren Ergebnissen erreicht werden soll (z.B. Verbesserung des → Evaluationsgegenstands, Entscheidungen über den Evaluationsgegenstand, Rechenschaftslegung).

      Alternative Begriffe