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Speyer 2015

18. Jahrestagung der DeGEval: Evaluation und Wissensgesellschaft


18. Jahrestagung der DeGEval – Gesellschaft für Evaluation vom 16. bis zum 18. September 2015 am deutschen Forschungsinstitut für öffentliche Verwaltung Speyer (FÖV).


Der Wandel zur „Wissensgesellschaft“ hat spätestens mit Daniel Bells Arbeiten in den frühen 1970 Jahren breite öffentliche und wissenschaftliche Aufmerksamkeit erfahren. Wissen und seine Rolle in der Gesellschaft sind im Zusammenhang mit Wissensökonomie und Wissenspolitik vielfältig analysiert worden. Dabei wurde die Qualität des Wissens selbst als mehr oder weniger „wissenschaftliches“ Wissen hinterfragt, aber auch die Rolle von Nichtwissen thematisiert. Die technologische Entwicklung der Datenverarbeitung und Digitalisierung ermöglicht neue Zugänge zu Wissen. Koordinations- und Managementprozesse bedienen sich immer stärker Instrumenten der Wissensgenerierung und -aufbereitung. Dies gilt sowohl auf Ebene von Organisationen als auch  für gesellschaftliche Teilbereiche oder ganze Gesellschaften. Modernisierungskonzepte wie das „New Public Management“,„Better bzw. Smarter Regulation“ sowie „Open Government“ sind ohne eine spezifische Form der Wissensgenerierung, -aufbereitung und -nutzung kaum denkbar.


Nicht zufällig fällt die Entwicklung der Wissensgesellschaft mit der steigenden Bedeutung der Evaluierung zusammen. Evaluierung ist für sich genommen ein Verfahren der Wissensgenerierung und unterstützt eine wissensbasierte Entscheidungsfindung mit dem Anspruch, steuerungsrelevantes Wissen zu Verfügung zustellen.

Es stellen sich daher Fragen wie:

  • Welche Arten von Wissen können unterschiedliche Evaluationssdesigns und –methoden für welche Zwecke beisteuern?
  • Wo liegen die „blinden Flecken“ der Evaluierung?
  • Welches Nichtwissen ist mit Evaluationen verbunden?
  • Wie sieht der Beitrag von Evaluationen zu einer wissensbasierten Governance und Steuerung aus?
  • Welche Rolle spielen Evaluationen für die Koordinierungsprozesse innerhalb von ver-schiedenen Organisationen und Politikfeldern?
  • Wie unterschiedet sich die Rolle von Evaluationen in den verschiedenen Politikfeldern und organisationellen Kontexten?
  • Wie können Evaluationen dazu beitragen, relevantes Wissen zur Verfügung zu stellen?
  • Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, damit evaluationsgeneriertes Wissen in Entscheidungsprozessen genutzt wird?


Die Jahrestagung 2015 will das Verhältnis von Evaluation und Wissen aus den unterschiedlichen Perspektiven beleuchten. Die Fragen der Wissensgenerierung durch Evaluationen sollen genauso im Fokus stehen wie Fragen der Nutzung des durch Evaluationen generierten Wissens.
Aber auch allgemeine Aspekte, wie sich beispielsweise die Wissensorientierung einerseits mit dem Anspruch umfänglicher demokratischer Beteiligung verträgt, ob unter einem Konzept wie „Better regulation“ ein neoliberales Programm steht – mithin: Ob und inwieweit das Evaluationswissen in seinem Kontext und seiner Nutzung in kritikwürdige Trends eingebunden ist soll thematisiert werden.

Die Jahrestagung 2015 in Speyer wird erstmals in einer weiterentwickelten Struktur durchgeführt. Es sollen damit insbesondere Themen gestärkt werden, die über die Arbeitskreis-Struktur der DeGEval hinweg gemeinsame Entwicklungslinien und Problemlagen behandeln. Vorschläge, die praktische und wissenschaftliche Beiträge in einer derartigen Perspektive behandeln sind besonders willkommen.

Den Call for Proposals finden Sie hier.

 

Kontakt:

DeGEval – Gesellschaft für Evaluation e.V.
Johannes Gutenberg-Universität Mainz
c/o Zentrum für Qualitätssicherung und -entwicklung (ZQ)
Colonel-Kleinmann-Weg 2, SBII, 04-543
D-55099 Mainz

Natalie Salf
Tel.: +49 (0) 6131 / 39-26869          
Fax: +49 (0) 6131 / 39-26868
E-Mail: info[at]degeval.de

Zuletzt geändert: 10. June 2015