Foto: © Nils Eisfeld
Vom 12. bis 14. September 2018
an der Technischen Universität in Dresden
Die Forderung nach mehr Wirkungsorientierung hat in den vergangenen Jahren in verschiedenen Kontexten wachsende Bedeutung erlangt. Kern dieser Forderung ist, politische, administrative und organisationale Steuerungs- und Entscheidungsprozesse stärker als bisher an der Überprüfung der erzielten Wirkungen von Maßnahmen und Aktivitäten auszurichten.
In Österreich etwa ist die wirkungsorientierte Verwaltungsführung explizit im Bundesverfassungs- und Bundeshaushaltsgesetz verankert, während entsprechende Prinzipien in Deutschland Bestandteil des neuen Steuerungsmodells sind. Vorbild sind hier wie in vielen anderen Politikfeldern auch Managementansätze, die einer allgemeinen Produktionslogik folgen. Auch im Non-Profit-Bereich gewinnt das Thema Wirkungsorientierung an Bedeutung, da zunehmend eine Legitimation der gemeinnützigen Arbeit über den „Social Impact“ von Maßnahmen und Aktivitäten eingefordert wird.
Die Verschiebung von der Input-Steuerung, die vorwiegend über die Planung und Allokation von Ressourcen funktioniert, hin zu einer stärkeren Output- bzw. Outcome-Steuerung hat besondere Bedeutung für die Evaluation, da die Wirkungsüberprüfung traditionell eines der wichtigsten Elemente bei der systematischen Bewertung von Maßnahmen in Evaluationen darstellt. Der Nachweis von Wirkungen in Evaluationen ist allerdings aus verschiedenen Gründen problembehaftet, da „Wirkung“ begrifflich folgenreiche Implikationen beinhaltet.
Denn zu jeder Wirkung gehört eine Ursache, wodurch die Frage nach Wirkungen immer mit der Frage nach den sie auslösenden Bedingungen und damit mit der Frage der Kausalität verbunden ist. Klassisch kausalprüfende Evaluationsdesigns sind unter Praxisbedingungen jedoch oft nicht realisierbar oder stoßen an ethische Grenzen. Auch wird die Reduktion der untersuchten Wirkungszusammenhänge auf eine einfache unilaterale Ursache-Wirkung-Beziehung selten der sozialen Komplexität im Feld gerecht.
Daher ist auch die ausschließliche Beantwortung der Frage, ob eine einzelne Maßnahme (kausal) wirkt, in vielen Evaluationskontexten zu informationsarm, um hilfreich zu sein. Wichtiger vor allem für Verbesserungs- und Generalisierungszwecke ist oft die Frage wie Maßnahmen wirken. Damit stellt sich zusätzlich die Frage nach der Wirkungsweise von Evaluationsgegenständen, die seit Längerem in Kontext theoriebasierter Evaluationsansätze oder der Stichworte Wirkungsmodelle und Wirkungsmechanismen diskutiert wird („what works for whom in what circumstances?“; Pawson, 2003).
Die 21. Jahrestagung der Gesellschaft für Evaluation will daher ein Forum zur Diskussion der verschiedenen wechselseitigen Beziehungen von Wirkungsorientierung und Evaluation bereitstellen. Eingeladen sind insbesondere Beiträge zu den folgenden Aspekten:
Die Tagung wird von Herrn Professor Dr. Lenz, vom Zentrum für Qualitätsanalyse der Technischen Universität Dresden, und seinem Team ausgerichtet.